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| Mittelrheinisch, Heiliger Pilger, um 1500, Nussbaum, 95 x 25 cm, Mittelrhein-Museum Koblenz |
Der Pilger ohne
Hände (Figur
aus dem ehemaligen Franziskaner Kloster in Koblenz)
Die um 1500
entstandene Skulptur eines Pilgers, die mir als Figur des Pilgers ohne Hände im Gedächtnis geblieben ist, hat mich
schon bei meinem ersten Besuch der Sammlung berührt. Es kann sicher davon
ausgegangen werden, dass die Figur ursprünglich mit Händen versehen war, die
ihr im Laufe ihrer turbulenten Geschichte abhanden gekommen sind. Doch gerade das
Fehlen der Hände bewegt meine Gedanken beim Betrachten der Figur. Das Prinzip,
dass das, was unsichtbar bleibt, oft viel beredter ist, als das eigentlich Sichtbare,
bewahrheitet sich für mich auch an dieser Stelle. Ich stelle mir die Frage, was
die Hände des Pilgers einmal gemacht haben mögen. Hielten sie ein Gepäckstück
oder einen Wanderstab? Zeigten sie in eine bestimmte Richtung? Ballten sie sich
entschlossen zu Fäusten? Öffneten sie sich zu einer bittenden Geste?
Darüber hinaus kann man das Fehlen der Hände selbst als einen symbolischen Verweis verstehen. Der Pilger hat in diesem Sinne keinen ‚Zugriff‘ mehr auf die dingliche Welt. Er kann sie nicht mehr fassen, nicht mehr gestalten, er kann sie nur noch betrachten. Aber: War dies Anlass seiner Pilgerschaft (weil er die Welt nicht mehr begreifen kann)? Oder ist es die Voraussetzung, um zu pilgern (er muss loslassen)? Oder ist es das Ergebnis seines Weges (er kann loslassen)?
Darüber hinaus kann man das Fehlen der Hände selbst als einen symbolischen Verweis verstehen. Der Pilger hat in diesem Sinne keinen ‚Zugriff‘ mehr auf die dingliche Welt. Er kann sie nicht mehr fassen, nicht mehr gestalten, er kann sie nur noch betrachten. Aber: War dies Anlass seiner Pilgerschaft (weil er die Welt nicht mehr begreifen kann)? Oder ist es die Voraussetzung, um zu pilgern (er muss loslassen)? Oder ist es das Ergebnis seines Weges (er kann loslassen)?
Ich möchte den Pilger
ohne Hände mit Fundstücken konfrontieren. Es sind Gepäckstücke und Handschuhe,
welche ich in unterschiedlichen Kontexten gefunden habe oder zu finden gedenke.
Die Handschuhe werden jeweils ein Gepäckstück umgreifen: So sollen sie all das ‚ins
Spiel bringen‘, was der Pilger braucht oder eben nicht mehr braucht, was er
nicht mehr fassen oder auch loslassen kann.
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Material: 24 Fundstücke - 12 Koffer
und 12 Handschuhe
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Kontakt:
www.franziskus-wendels.de
Aktuelle Ausstellungen:
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bis 17.10.14
Galerie Brennecke
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Malerei (Einzelausstellung)
10.10 - 12.11.14
