21.03.2014

22. Eva Maria Enders


Emil Hundrieser, Quaste – Reststück vom Reiterdenkmal Wilhelms I. vom Deutschen Eck, 1897, Bronze, Mittelrhein-Museum Koblenz

Emil Hundrieser, Kaiser Wilhelm I. zu Pferd, verkleinerte zeitgenössische Replik des Denkmals am Deutschen Eck, 1897, Kupfer mit Eisenverstärkung, patiniert, Mittelrhein-Museum Koblenz
Kurt Tucholsky schrieb 1930 (unter dem Pseudonym Ignaz Wrobel)
in Denkmal am Deutschen Eck (in: Die Weltbühne, 14.01.1930, Nr. 3, S. 94)

„[...] ich sah hoch … und fiel beinah um.
Da stand – Tschingbumm! – ein riesiges Denkmal Kaiser Wilhelms des Ersten: ein Faustschlag aus Stein. Zunächst blieb einem der Atem weg. [...]"



Bei der Suche nach einem geeigneten Ausgangspunkt, um in den Dialog mit der Sammlung des Mittelrhein-Museums zu treten, fiel mir die Quaste des Kaisers ins Auge. Diese lag in der Blickachse zur Malerei von K. O. Götz, geprägt durch seinen dynamischen Duktus, der scheinbar zufälligen, wiederkehrend rhythmischen Rakelschläge.
Sollte diese Quaste nicht auch einen ganz bestimmten Duktus ergeben, wenn diese wie ein Schaber über eine Fläche geschwungen wird? Nicht die prägenden Farbströme, Wirbel und Schlieren von K. O. Götz sollen in meiner Arbeit nachempfunden werden. Lediglich der kalligraphische Ansatz soll hier  mittels der  spezifischen ‚Sprache‘, die der Quaste quasi unterstellt wird, verfolgt werden. Die Umsetzung der Arbeit auf einen Leuchtkasten dient der Transformation auf eine weitere Ebene und damit auch einer Abgrenzung zum Werk von K. O. Götz.



"Work in progress" - Atelier Eva Maria Enders:









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